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NEXT Marktplatz: Wie FarmFacts und Valtech die Agrarindustrie transformieren

25. Januar 2021

Die FarmFacts GmbH hat ihre Farm Management Plattform NEXT Farming um einen integrierten Online-Marktplatz erweitert. Als erstes Unternehmen der Branche verbinden sie damit als Smart-Farming-Spezialist das betriebliche und agronomische Management mit der Beschaffung von Betriebsmitteln – beginnend mit Mineraldünger, Saatgut und Pflanzenschutzmittel. Der neue NEXT Marktplatz soll die Prozesse des Betriebsmittelhandels für Landwirte und Händler stark vereinfachen.

Besonderen Wert wurde bei der Entwicklung von Anfang an auf Nutzerzentriertheit sowie eine moderne Software-Architektur gelegt. FarmFacts hat sich dafür an die Experten der Digitalagentur Valtech gewandt. Wir haben mit Max Hildner, Softwareentwickler bei Valtech sowie Peter Wassermann, Product Owner NEXT Marktplatz, gesprochen, um herauszufinden, wie sie nach nur fünf Monaten ein komplett neues innovatives Produktfeature in eine bestehende Plattform einführen konnten und was dabei die Besonderheiten waren.

 

Peter Wassermann, Product Owner NEXT MarktplatzPeter Wassermann, Product Owner NEXT Marktplatz

 

Zu Beginn eine kurze Vorstellungsrunde. Wer fängt an?

Max:
Der Kunde ist König. Fang du ruhig an, Peter. (lacht)

Peter:
Sehr vorbildlich! (lacht) Mein Name ist Peter Wassermann. Ich bin als Produktmanager bei der FarmFacts aktiv und bin Teil des NEXT Farming Teams.

Max:
Ich bin Max Hildner, Softwareentwickler bei Valtech. Ich habe hauptsächlich Erfahrung mit Hybris und Bespoke Java, interessiere mich neben Backendtechnologien auch noch für Linux und Bash-Scripting.

 

Was ist NEXT Farming?

Peter:
NEXT Farming ist eine Farm Management Software – das heißt, digitale Lösungen, ergänzende Produkte und Dienstleistungen, um einen landwirtschaftlichen Betrieb professionell zu managen. Wir denken aus Kundensicht und haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Welt der Landwirte zu modernisieren und der Landwirtschaft eine digitale Zukunft zu geben. Daher setzen wir auf ganzheitliche und innovative Lösungen für den Landwirt.

 

Was genau macht den NEXT Marktplatz als Teil der NEXT Farming Software aus?

Peter:
eCommerce wird in den kommenden Jahren auch im Agrarhandel eine immer größere Rolle spielen und den Markt sowie das Kundenverhalten nachhaltig verändern. Um langfristig am Markt erfolgreich zu sein, führt kein Weg an der Digitalisierung aller Prozesse vorbei. Daher entwickeln wir gemeinsam mit Landwirten und Anbietern einen zukunftsweisenden Marktplatz, von dem jeder profitiert.

NEXT Marktplatz wird die Nutzung digitaler Technologien bei der Bestellung von Betriebsmitteln wie Saatgut, Dünger oder Pflanzenschutz beschleunigen, da erstmals alles innerhalb des Farm- Management-Systems des Landwirtes stattfindet – also dort, wo alle Betriebsdaten zusammenlaufen. Durch die Verknüpfung mit der Software, mit der der gesamte landwirtschaftliche Betrieb gesteuert wird, ist das für den Landwirt äußerst effizient und es ergeben sich darüber hinaus Synergien in der Planung und Betriebsmittelbestellung. Die teilnehmenden Landhändler sind über eine state-of-the-art Weboberfläche an NEXT Marktplatz angebunden.

 

Wie seid Ihr auf Valtech aufmerksam geworden und was hat euch bewogen, mit Valtech auch tatsächlich zusammenzuarbeiten?

Peter:
Im Rahmen der Recherche nach geeigneten Dienstleistern für unser Softwareprojekt wurde uns Valtech von einem Kontakt aus dem Netzwerk empfohlen, der bereits erfolgreich mit Ihnen zusammengearbeitet hatte.

In der ersten Runde der Ausschreibung verschickten wir ein Info-Package bestehend aus Wireframes, Systemdiagrammen und einer Projektpräsentation an zahlreiche renommierte Software-Dienstleister, wobei drei Firmen in die nähere Auswahl kamen.

Diese drei Firmen bewerteten wir anhand eines Entscheidungs-Frameworks nach insgesamt 22 Kriterien. In mehreren persönlichen Terminen bestätigten wir uns unsere Einschätzungen. Dabei erreichte Valtech am Ende die höchste Punktzahl.

Valtech stach aus den berücksichtigten Agenturen besonders hervor, da sie sehr viel Erfahrung und Expertise im Bereich Online-Plattformen haben und mit ihrer hohen Professionalität die besten Erfolgsaussichten für unser Projekt und die knappe Timeline versprachen.

 

Was ist das Besondere an der Arbeit mit FarmFacts?

Max:
Ich habe das Team als ein sehr nettes kennengelernt, welches immer lösungsorientiert arbeiten will. Alle Beteiligten sind sehr flexibel und alle stets gut zu erreichen. Man sieht, dass der Teamspirit voll aufgeht und gemeinsam an Lösungen gearbeitet wird.

 

Welche Herausforderungen habt ihr bereits vor Projektstart identifiziert?

Peter:
Wir mussten ein komplexes Softwareprojekt innerhalb von knapp 5 Monaten aufziehen und umsetzen. Komplex stellte sich die Aufgabenstellung vor allem dar, da am Projekt drei sehr unterschiedliche Development-Teams eingebunden werden mussten, die vorher noch nie miteinander gearbeitet haben. Zwei der Teams bestehen aus externen und eines aus Inhouse-Entwicklern, zwei Teams arbeiten agil, ein Team kannte bis zum Projekt ausschließlich die Wasserfall-Methode und Pflichtenhefte.

Auch der Technologie Stack, mit dem die Teams zuvor gearbeitet hatten, unterschied sich – die einen arbeiteten mit Web-Technologien, andere auf Delphi-Basis.
Eine weitere Komplexität war die Herausforderung, einen auf Delphi basierenden Windows Fat Client über eine API mit einer state-of-the-art Weboberfläche stabil kommunizieren zu lassen.

Max:
Peter erwähnte es schon: das Backend musste neben dem neu entwickelten Frontend auch noch ein zweites Legacy-Frontend bedienen. Da es sich hierbei um eine in Delphi geschriebene Windows-Applikation handelt mussten einige Fallstricke beachtet werden. Beispielsweise werden nicht alle http-Methoden unterstützt, was die Wiederverwendbarkeit und Benutzbarkeit der REST-Ressourcen erschwert. Weiterhin können Releases der Windows-Applikation nicht vom Entwickler veranlasst werden, sondern müssen manuell vom Endkunden gestartet werden. Das heißt es müssen stets mehre API-Versionen parallel unterstützt werden.

 

Welchen Technology Stack habt ihr gewählt und wie seid ihr auf genau diese Lösung gekommen?

Max:
Durch Brainstorming auf Architekturebene. Nach kurzen Tests und interner Debatte kam so dann auch die die Entscheidung zustande, von SpringBoot zum Quarkus Java-Framework zu wechseln. Weiterhin spielte eine Rolle, dass FarmFacts Quarkus stärker für ihre eigen entwickelten Services nutzen wollte und mit diesem Projekt somit einen Pilot-Test starten konnte, um herauszufinden, wie die Technologie sich verhält und ob sie bereits produktiv einsetzbar ist.

Der letztendlich verwendete Technology Stack ist so ziemlich das Neueste, was das Java Ökosystem zu bieten hat. Quarkus als Headless-Backend-Framework, welches eine REST API exposed. Keycloak als Oauth 2.0 Identity Provider. Als Frontend-Lösung dient Vanillla JS mit Webcomponents. Die Datenbank ist ein Postgres mit Postgis/Geo-Spatial Erweiterung. Die einzelnen Systeme wie Backend, Frontend oder Keycloak laufen jeweils in Docker-Containern, welche in Kubernetes verwaltet und betrieben werden. Logging sowie Monitoring der Anwendung wird via ELK-Stack und Grafana betrieben.

 

Wie lief die Zusammenarbeit ab?

Peter:
Alle Teams arbeiten agil nach SCRUM in 2-Wochen-Sprints. Dabei hielten wir uns aber bewusst nicht zu 100% an den „Scrum-Guide“ – im Zentrum stand das, was gut funktioniert und dadurch den größtmöglichen Output liefert.

Max:
Ein typisches SCRUM-Projekt mit Dailies und Reviews. In diese haben wir neben FarmFacts und unserem Valtech-Team auch immer die jeweiligen externen Anbieter mit eingebunden, zu denen wir projektbedingt Kontakt hatten. 

 

Auf welche Errungenschaft seid ihr besonders stolz?

Max:
Die größte Errungenschaft aus meiner Sicht ist mit Sicherheit, dass das komplette Valtech Team neue Technologien erfolgreich eingesetzt hat, ohne vorher mit diesen in Berührung gekommen zu sein. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem FarmFacts Team sowie dem sehr flexiblen und agilen Verhalten der Product Owner, Peter Wassermann und Ulrich Haarhoff, konnten alle auftauchenden Probleme aber stets sehr schnell und sauber behoben werden. 

Peter:
Von Anfang an stellten wir eine perfekte, einfache und intuitive UX / UI als eines der Hauptziele ins Zentrum der Entwicklung. Diese Strategie hat sich voll ausgezahlt – wir bekommen von allen Nutzern das Feedback, dass sie gerne mit unserer Software arbeiten, weil sie schnell, einfach und selbsterklärend in der Benutzung ist.

 

Vielen Dank für das Interview.

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